Kohl akzeptiert 2-Jahres-Sperre der NADA

Bernhard Kohl akzeptiert die zweijährige Dopingsperre durch die NADAWien - Lange Zeit war es still um ihn, jetzt meldet er sich wieder zu Wort.

Mit Ausnahme eines fragwürdigen Auftritts bei "Wir sind Kaiser" hörte man in den letzten Wochen nichts von Bernhard Kohl.

Jetzt meldet sich der 27-Jährige schriftlich zu Wort und nimmt zum schriftlichen Urteil der NADA zu seiner Zweijahres-Sperre wegen Dopingmissbrauchs Stellung.

LAOLA1 liegt die Stellungnahme vor:


„Am 15.01.2009 wurde mir nunmehr das Urteil zugestellt, welches ein Startverbot bis zum 03.07.2010 ausgesprochen hat.

Einige Teile der Begründung sind zwar für meinen Rechtsanwalt rechtlich nicht nachvollziehbar. Dennoch werde ich auf Rechtsmittel verzichten und das Urteil in seiner mir überlassenen Form akzeptieren.


Diesen Schritt möchte ich kurz begründen.


Entgegen einiger Darstellungen ist mir sehr wohl bewusst, dass ich einen großen Fehler begangen habe. Hierdurch habe ich viele Menschen in und außerhalb Österreich schwer enttäuscht. Ich habe mich bereits mehrfach hierfür öffentlich entschuldigt und möchte dies einmal mehr tun.


Meine Verfehlung wird mich mein Leben lang begleiten und wird stetig als Makel an mir hängen bleiben. Jenen, die der Auffassung sind, ich würde die Situation verkennen, darf ich versichern, dass dies nicht der Fall ist.


In den vergangenen Monaten haben zahlreiche Personen öffentlich versucht, sich auf meine Kosten zu profilieren. Mir ist natürlich bewusst, dass ich dem Radsport mit meinem Vergehen keinen guten Dienst geleistet habe, aber an der Gesamtsituation im Radsport trage ich sicher nicht Alleinschuld..


Natürlich ist es so, dass die Angriffspunkte von mir selbst gesetzt wurden; allerdings haben außer mir nahe stehenden Personen kaum einen Eindruck davon, was öffentlich Abstrafung bedeutet.


Aufgrund meiner Verfehlung steht mir letztlich eine zweijährige Sperre zu. Ich war nicht auf eine kürzere Bestrafung aus, habe aber gehofft, dass das Strafausmaß für einen geständigen Sportler nicht mit jenem eines leugnenden Sportlers gleichgesetzt wird.


Richtig stellen möchte ich auch, dass ich selbst nie angekündigt habe, irgendwelche sogenannte Hintermänner zu nennen. Ich habe stets gesagt, dass ich umfassend von der Beschaffung bis zur Vereinnahme aussagen werde. Dies ist so auch geschehen.

Die Benennung der Person, die mir das Dopingpräparat übergab, hätte weder einen Doping-Ring aufgedeckt, noch ein Doping anderer Sportler zu Tage gebracht. Als Einzeltäter kann ich nichts erfinden, was nicht gewesen war, nur um Straferleichterung zu erhalten und die öffentliche Abstrafung zu lindern.


Kürzlich wurde ich mit dem Gerücht konfrontiert, ich habe Schweigegeld bekommen. Dies ist völliger Unsinn. Natürlich wird man als Sportler stetig mit dem Thema Doping konfrontiert. Jedoch kann ich nichts gegenüber Anti-Doping-Behörden zur Aussage bringen, was mir nur vom Hören-Sagen begegnete und wo ich keine Beweise habe. Eine wahre Klagsflut wäre die Folge, wenn ich von mir geben würde, was ich mal gehört hätte. Dies macht keinen Sinn.


Letztlich gilt es die Frage nach meiner sportlichen Zukunft zu beantworten. Ich habe jetzt noch 18 Monate Sperre vor mir. Daher ist es noch zu früh, um mit Mannschaften über Möglichkeiten eines Comebacks zu sprechen. Ich werde mich aber fit halten, um mir körperlich die Rückkehr in den Radsport offen zu halten.


Fakt ist aber auch, dass ich mit meinen 27 Jahren noch ein komplettes Berufsleben vor mir habe und meine finanziellen Rücklagen es nicht erlauben, jetzt eineinhalb Jahre nur zu trainieren. Daher werde ich versuchen in den nächsten Wochen in ein geregeltes Berufsleben einzusteigen. Was dies genau sein wird, steht allerdings noch nicht fest."

Laola AT



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